Diskurs 2019 – Siegfried

„Szenen-Macher“

Das Rahmenprogramm DISKURS BAYREUTH erweitert seit 2017 das Spektrum der Bayreuther Festspiele. Das Programm reflektiert das Phänomen „Richard Wagner“ in Konzerten, szenischen Produktionen und Diskussionsveranstaltungen.

2019 steht der Diskurs unter dem Motto „Szenen-Macher“. Als bahnbrechender Neudenker des musikalischen Theaters definierte Richard Wagner das Verhältnis von Tönen, Bildern, Worten, Drama neu. Die Veranstaltungen folgen den Spuren dieser Innovationen und ihrer Wirkungen in der Zukunft: Von Wagners Vorbildern über Cage, Kagel & Co bis zu Simon Steen-Andersen.

Als szenische Produktion wird das Auftragswerk SIEGFRIED von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel in der Kulturbühne „Reichshof“ uraufgeführt.

Uraufführung „Siegfried“

13. August 2019, 20 Uhr

Weitere Vorstellungen

15., 19./21. August 2019, jeweils 20 Uhr

Veranstaltungsort

Kulturbühne „Reichshof“ Bayreuth
Maximilianstraße 28, 95444 Bayreuth

Autoren Feridun Zaimoglu & Günter Senkel
Darsteller Felix Römer & Felix Axel Preißler
Regie Philipp Preuss
Bühne & Kostüm Ramallah Aubrecht
Dramaturgie Constanze Fröhlich
Lichtdesign Carsten Rüger
Sounddesign Alexander Nemitz
Videodesign Konny Keller
Produktionsleitung Katharina Wagner, Jonathan Danigel
Technische Leitung Matthias Lippert
Bühnenmeister Matthias Feistkorn
Videooperator Thilo David Heins
Maske Daniel Riedl
Kostümassistenz Ulrike Feibig
Dramaturgieassistenz Hauke Pockrandt
Kuratorin Marie Luise Maintz

Siegfried spricht: In einem Monolog kommt der erste Erbe Bayreuths selbst zu Wort. Die Autoren Feridun Zaimoglu und Günter Senkel würdigen Siegfried Wagner anlässlich seines 150. Geburtstag auf künstlerische Weise. Der Sohn Richard Wagners war Komponist, Dirigent, Regisseur, Szenograf und Festspielleiter von 1908 bis 1930. Ein Künstler, der mit einem unermüdlichen Schaffen so vielseitig war, wie kaum jemand seiner Zunft. Die Autoren zeigen ihn in zwei wegweisenden Situationen – am Tag der deutschen Kriegserklärung 1. August 1914 und am 4. August 1930 unmittelbar vor seinem Tod. „Er wird sichtbar als einer, der seine Geschichte erzählt. Er ergreift das Wort und erklärt sich selbst.“, so Feridun Zaimoglu: „Es geht uns um den Künstler, der sagte: ‚Ich diente allein der Kunst‘, es geht darum, ihn als autonomen Akteur zu zeigen, der in verschiedenen Zusammenhängen der Zeitgeschichte agiert, als jemand, den das Fortbestehen der Kunst umtreibt, als Künstler und Kämpfer.“

Das Auftragswerk SIEGFRIED von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel wird am 13.8.2019 in der Kulturbühne Reichshof uraufgeführt. Siegfried Wagner hat das 1927 erbaute, ehemalige Kino im Herzen Bayreuths womöglich selbst als Zuschauer besucht.

Vorab veranstalten die Bayreuther Festspiele ein Podiumsgespräch in Haus Wahnfried.

Philipp Preuss

Regie

Geboren 1974 in Bregenz, aufgewachsen in Wien. Studierte Regie und Schauspiel am Mozarteum Salzburg. Seine Stücke liefen u.a. am Schauspielhaus Bochum, am Theater Dortmund, am Schauspiel Frankfurt, am Schauspiel Leipzig, am Theater Kosmos Bregenz, an der Schaubühne Berlin und am Deutschen Theater Berlin. Seit 2001 bildender Künstler und Regisseur. Seit 2015 Hausregisseur am Schauspiel Leipzig.

Eingeladen 2005 zum Festival Radikal jung mit Dantons Tod von Georg Büchner (Schauspiel Frankfurt), sowie 2012 und 2013 mit Der Geizige von Molière und Kein Licht/ Prometheus von Jelinek/Aischylos (beides Schlosstheater Moers), 2014 Der Reigen oder Vivre sa vie nach Arthur Schnitzler und Jean-Luc Godard und 2017 Ibsens Peer Gynt (beides Schauspiel Leipzig) zum Sächsischen Theatertreffen, 2019 mit AmKönigsweg#UbuRoi von Jelinek/Jarry (Theater an der Ruhr) zum NRW Theatertreffen und mit der Uraufführung von Atlas von Thomas Köck zu den Mülheimer Stücken, sowie zu den Autorentagen am Deutschen Theater Berlin.

Weitere Inszenierungen waren u.a. die europäische Erstaufführung von Persona von Ingmar Bergman (Deutsches Theater Berlin, 2009), Das Käthchen von Heilbronn von Heinrich von Kleist (Schauspiel Frankfurt, 2014), Mann ist Mann von Bertolt Brecht (Schlosstheater Moers, 2014), Faust von J.W. Goethe (Theater Heidelberg, 2018), Shakespeares Macbeth (Staatstheater Nürnberg, 2018),Torquato Tasso (Residenztheater München, 2016), Kasimir und Karoline von Horvath (Volkstheater Wien, 2017), Gespenster oder Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken von Ibsen/Schreber (Schauspiel Leipzig, 2018), sowie Das Kalkwerk von Thomas Bernhard (2015), Der Fremde (2017) von Albert Camus und das Mashup Projekt Voyage (2018) an der Schaubühne Berlin.

Ausgezeichnet 2003 mit dem Preis der internationalen Bodenseekonferenz für Bildende Kunst und 2007 mit dem Förderpreis des Landes NRW für seine Inszenierung von Henrik Ibsens Hedda Gabler (Theater Dortmund, 2006), Ausstellungen und Performances u.a. in Bregenz, Leipzig, Mailand und bei der Manifesta 11 in Zürich (2016).

Bayreuther Festspiele

Ramallah Sara Aubrecht

Bühne und Kostüm

Ramallah Sara Aubrecht, 1975 in Bregenz geboren, studierte Bühnengestaltung an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz bei Hans Schavernoch. Als Bühnen- und Kostümbildnerin arbeitete sie unter anderem am Schauspielhaus Zürich, am Theater Basel, am Theater Dortmund, am Deutschen Theater Berlin und am Schauspielhaus Düsseldorf. Seit 2001 arbeitet sie regelmäßig mit dem Regisseur Philipp Preuss zusammen, unter anderem am Residenztheater München, am Schauspiel Frankfurt, Theater an der Ruhr, Staatstheater Nürnberg, Staatstheater Braunschweig, am Volkstheater Wien, am Schauspiel Leipzig sowie an der Schaubühne Berlin.

Felix Römer

SIEGFRIED

Geboren 1960 in Wien, seit 2003 Ensemblemitglied der Schaubühne. Schauspielstudium in Wien, danach Engagements u.a. am Burgtheater Wien, Schauspielhaus Graz (u.a. als Mozart in „Amadeus von Peter Shaffer, Regie Peter Lotschak, 1983), Staatstheater Kassel (u.a. als Shlink in Brechts „Dickicht der Städte“, Regie: Elias Perrig), Theater Dortmund ( u.a. als Christian in der Uraufführung von Thomas Vinterbergs Das Fest – Regie: Burkhard C. Kosminski, 2000).

Weitere Arbeiten u.a. mit Dieter Giesing, Otto Schenk, Augosto Boal, Markus Imhoof, Elias Perrig, Michael Gruner, Luc Perceval (ua. Als Nikolaj Trilezkij in Platonow von Anton Tschechow), Thomas Ostermeier (u.a. als Hauptmann in Büchners Woyzeck), Volker Lösch, Michael Thalheimer (u.a. als Schauspieler in Gorki´s Nachtasyl), Tom Kühnel, Katie Mitchell als Fritz Haber in The Forbidden Zone von Duncan Macmillan, Milo Rau als Trozki in Lenin Uraufführung, 2017; Philipp Preuss in Das Kalkwerk von Thomas Bernhard (Monolog), in Der Fremde von Albert Camus, in Voyage (Monolog über das Reisen) – alle drei Inszenierungen von Philipp Preuss aktuell im Schaubühnen-Spielplan zu sehen.

Filmarbeiten u.a. Dreileben – Eine Minute Dunkel (Regie: Christoph Hochhäusler, 2010), Vergiss mein Ich (Regie: Jan Schomburg, 2012), Blutgletscher (Regie: Marvin Kren, 2014), Phoenix (Regie: Christian Petzold, 2014) und Meine Tochter Anne Frank (Regie: Raymond Ley, 2015); Radegund (Regie: Terence Malick, 2017); M – eine Stadt sucht einen Mörder (Regie: David Schalko, 2019).

Felix Axel Preißler

SIEGFRIED

Felix Axel Preißler wurde 1984 in Heidelberg geboren und wuchs in der Pfalz an der Südlichen Weinstraße auf. Nach einem zweijährigen Intermezzo auf der Internatsschule Schloß Salem begann er während des staatlichen Abiturs eine Ausbildung an der Schauspielschule Mainz. Parallel zum letzten Ausbildungsjahr trat er in der Spielzeit 2007/08 sein erstes Engagement am Stadttheater Bamberg an. Daraufhin folgten 5 Jahre im Ensemble des Staatstheater Nürnberg, wo er regelmäßig mit den Regisseuren Stefan Otteni, Michael Schlecht und Christoph Mehler arbeitete. Seit August 2013 ist Felix Axel Preißler stetes Ensemblemitglied des Schauspiel Leipzig. Hier begann die Zusammenarbeit mit Philipp Preuss – gemeinsame Arbeiten waren Der Reigen oder Vivre sa vie nach Arthur Schnitzler und Jean-Luc Godard, Wolokolamsker Chaussee I-V von Heiner Müller, Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare, Peer Gynt von Henrik Ibsen, Gespenster oder Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken nach Henrik Ibsen und Daniel Paul Schreber und zuletzt Prinz Friedrich von Homburg von Heinrich von Kleist.

Zaimoglu/Senkel
„Siegfried“
Uraufführung

13. August 2019, 20 Uhr

Weitere Vorstellungen

15., 19. und 21. August 2019, jeweils 20 Uhr

Veranstaltungsort

Kulturbühne „Reichshof“ Bayreuth
Maximilianstraße 28, 95444 Bayreuth

Dauer

2 Stunden (ohne Pause)

Symposium
RICHARD WAGNER – DRAMA UND INSZENIERUNG

Was darf, kann, muss Interpretation – und was nicht? Wie verändern Inszenierungen die Sichtweisen auf Richard Wagner und auf die Geschichte? Als „Szenen-Macher“ stehen Regisseure, Dirigenten, Festspielleiter, Interpreten und ihre Arbeit im Zentrum der Gespräche bei DISKURS BAYREUTH

Markus Kiesel

Markus Kiesel

Markus Kiesel studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik in Heidelberg und Theaterwissenschaft und Architekturgeschichte in den USA. 1992 promovierte er auf Anregung Friedelind Wagners über das Instrumentalwerk Siegfried Wagners. In den Jahren zwischen 1991 und 2012 war er u.a. Chefdisponent und Betriebsdirektor an den Opernhäusern in Frankfurt am Main, Cottbus und Dortmund sowie Betriebsdirektor am Staatstheater Wiesbaden und Geschäftsführer der Hessischen Theaterkommission. 2013 bis 2016 war Kiesel Künstlerischer Leiter der Essener Philharmoniker am Aalto-Musiktheater Essen. Seit 2016 leitet er die Programmplanung der Internationalen Beethovenfeste Bonn (Intendanz: Nike Wagner). Lehraufträge führen ihn regelmäßig an die Universitäten in Bayreuth, München (LMU), Heidelberg, Zürich, Bonn und Wien. Bis 2018 war Kiesel Mitglied des Fachbeirats des Richard Wagner Museums im Haus Wahnfried in Bayreuth.

Alexander Meier-Dörzenbach

Alexander Meier-Dörzenbach

Alexander Meier-Dörzenbach promovierte nach seinem Studium der Amerikanistik, Germanistik, Pädagogik sowie Kunstgeschichte über Gertrude Stein, Sherwood Anderson und die Kunst der Moderne. Von 2008 bis 2012 war er Juniorprofessor für Amerikanistik an der Universität Hamburg. Er lehrte ebenfalls Dramaturgie an der HAW Hamburg sowie an der Musikhochschule. Von 2012 bis 2015 war er Chefdramaturg des Aalto-Theaters und der Essener Philharmoniker. Maßgeblich bleibt aber seine Tätigkeit als fester Produktionsdramaturg von Stefan Herheim: Er erarbeitete mit ihm u.a. den Parsifal bei den Bayreuther Festspielen, Salome sowie Die Meistersinger von Nürnberg bei den Salzburger Festspielen, Les Vêpres siciliennes in London, Eugen Onegin sowie Pique Dame in Amsterdam, La Bohème in Oslo, Pelléas et Mélisande beim Glyndebourne Festival. 2020 wird eine gemeinsame Neuproduktion des Ring des Nibelungen an der Deutschen Oper in Berlin folgen. Foto: Karl Forster

Rebecca Grotjahn

Rebecca Grotjahn wurde 2006 zur Professorin für Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Genderforschung am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold berufen, nachdem sie zunächst Musik und Deutsch auf Lehramt sowie Gesang und Musikwissenschaft in Hannover studiert hatte und anschließend 1998 an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover promoviert wurde. In Detmold leitet sie seit 2016 das DFG-Projekt Technologien des Singens (gemeinsam mit Malte Kob und Karin Martensen). Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Geschichte des Singens und der Sänger*innen, Lied und Liedgesang, Robert und Clara Schumann, Johann Sebastian Bach, Mediengeschichte, Alltagsgeschichte, Musik und Materielle Kultur. Jüngst erschienen ist Das Geschlecht musikalischer Dinge, hrsg. von Rebecca Grotjahn, Sarah Schauberger, Johanna Imm und Nina Jaeschke (= Jahrbuch Musik und Gender 11 [2018]), Hildesheim 2018. Foto: Friedrich von Plettenberg

Kerstin Schüssler-Bach

Kerstin Schüssler-Bach arbeitete von 1990 bis 2015 als Dramaturgin an der Oper Köln, dem Aalto-Theater Essen und als Leitende Dramaturgin an der Hamburgischen Staatsoper. Sie promovierte über die Bühnenwerke Frank Martins und lehrte an der Musikhochschule Hamburg und der Universität Köln. Seit 2015 ist sie für den Musikverlag Boosey & Hawkes Berlin tätig. Werkessays schreibt sie u.a. für den WDR, die Berliner Philharmoniker, die Staatskapelle Dresden, die Salzburger Festspiele und die Elbphilharmonie Hamburg. Sie ist Mitherausgeberin der Brahms-Studien und veröffentlichte wissenschaftliche Beiträge u.a. zu Verdi, Brahms, Mahler, Henze, Reimann und Brett Dean. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Konzeption literarisch-musikalischer Programme, so in diesem Jahr für das Mozartfest Würzburg zu Clara Schumann. Zum Hamburger Ring von Claus Guth und Simone Young (2008 bis 2010) kuratierte sie ein umfangreiches Beiprogramm. Foto: Jörn Kipping

Kai Köpp

Kai Köpp, seit 2010 Professor für Musikforschung und Interpretationspraxis an der Hochschule der Künste Bern, studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Rechtswissenschaften in Bonn und Freiburg und wurde an der Universität Mozarteum Salzburg habilitiert. Nach einem parallelen Viola-Diplom an der Hochschule für Musik Freiburg und drei Jahren an der Schola Cantorum Basiliensis war er Mitglied führender Ensembles für historische Aufführungspraxis mit über 40 Einspielungen. Seit 2008 lehrt er in Bern und leitet zahlreiche Drittmittelprojekte, so zum Beispiel 2011 bis 2016 als Förderungsprofessor für angewandte Interpretationsforschung des Schweizerischen Nationalfonds. Seine Tätigkeit als Ensembleleiter und Interpretationscoach für Orchester- und Bühnenproduktionen ist verbunden mit zahlreichen Veröffentlichungen zur Musik- und Interpretationsgeschichte, zu Methoden der Interpretationsforschung sowie zur Editionskritik. Foto: Adrian Moser

Matthias Pasdzierny

Matthias Pasdzierny studierte Schulmusik, Musikwissenschaft und Germanistik in Stuttgart, Berlin und Krakau. Er ist seit 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Künste Berlin, 2013 wurde er dort mit der Arbeit Wiederaufnahme? Rückkehr aus dem Exil und das westdeutsche Musikleben nach 1945 promoviert. Seit 2016 leitet er die Berliner Arbeitsstelle der Bernd Alois Zimmermann-Gesamtausgabe an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er ist Mitbegründer des internationalen Forschungsnetzwerks Trayectorias / Cultural Exchanges: Music between Latin America and Europe und Mitglied der Arab-German Young Academy of Science. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Musikgeschichte nach 1945, Audio- und/als Medienphilologie, Musik und Migration/Exil/Remigration, internationale Beziehungen und die Musik nach 1945 (v.a. Europa, USA, Lateinamerika, Arabische Länder), Technogeschichtsschreibung, Musik und Digitalität. Foto: Anne Lomberg

Stephan Mösch

Stephan Mösch, seit 2013 Professor für Ästhetik, Geschichte und Künstlerische Praxis des Musiktheaters an der Hochschule für Musik Karlsruhe, studierte Musik-, Theater- und Literaturwissenschaft in Berlin, sowie Gesang in Berlin und Stuttgart. 2001 promovierte er über Boris Blacher. Seine Habilitationsschrift Weihe, Werkstatt, Wirklichkeit. Wagners „Parsifal“ in Bayreuth 1882–1933 erschien 2012 bei Bärenreiter in zweiter Auflage. 2010/11 vertrat er den Lehrstuhl für Musiktheaterwissenschaft an der Universität Bayreuth. Lehraufträge führten ihn an die Universitäten in Berlin (UdK), Wien und Zürich. Er unterrichtete bei den Dresdner Meisterkursen Musik (DMM) und den Weimarer Meisterkursen. Von 1994 bis 2013 war er verantwortlicher Redakteur der Fachzeitschrift Opernwelt (Berlin) sowie Mitherausgeber des Jahrbuchs OPER. Er ist Autor im Feuilleton der F.A.Z. und Jury-Mitglied bei zahlreichen Wettbewerben für Gesang, Regie und Bühnengestaltung sowie beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Foto: Tanja Nitzke

Johannes Erath

Johannes Erath ist tätig als Regisseur. Er war zunächst Assistent von Willy Decker, Nicolas Brieger, Christine Mielitz, Guy Joosten, Peter Konwitschny, Marco Arturo Marelli und Graham Vick an Theatern in ganz Europa. Zu eigenen Produktionen der jüngeren Zeit zählen Szymanowskis Król Roger an der Oper Frankfurt, Micha Hamels Caruso a Cuba (UA) an der National Opera Amsterdam, Goldschmidts Beatrice Cenci bei den Bregenzer Festspielen, Arnulf Herrmanns Der Mieter (UA) an der Oper Frankfurt, Manon an der Oper Köln, Joby Talbots Everest am Theater Hagen sowie Le nozze di Figaro und Hoffmanns Erzählungen an der Semperoper in Dresden. Eine lange Zusammenarbeit verband ihn mit der Oper Graz, wo Die tote Stadt, Lulu, Don Giovanni, Elektra und Lohengrin entstanden. Zukünftige Projekte sind eine Neuproduktion von Spontinis La Vestale und Verdis I masnadieri an der Bayerischen Staatsoper sowie Tschaikowskys Eugen Onegin am Teatro Massimo in Palermo.

Wolfgang Nägele

Wolfgang Nägele ist Musiktheater- und Schauspielregisseur. Er studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München. Arbeiten von ihm waren u. a. an der Bayerischen Staatsoper, der Hamburgischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, dem Theater Bielefeld, der Musikbiennale Venedig, der Philharmonie Luxemburg und dem Theater für Niedersachsen in Hildesheim zu sehen. Außerdem ist er seit 2014 regelmäßig in Russland tätig. Von 2007 bis 2016 verband ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Regisseur Hans Neuenfels, mit dem er u.a. bei den Bayreuther Festspielen, an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, an der Bayerischen Staatsoper, an der Oper Frankfurt, am Opernhaus Zürich und am Aalto-Theater Essen arbeitete. Er war von 2014 bis 2016 Stipendiat der Akademie Musiktheater Heute. Mit seinem Konzept von Don Pasquale war er Semifinalist des Ring Award 2017 und gewann den Tischlerei Preis der Deutschen Oper Berlin.

Tobias Kratzer studierte Kunstgeschichte und Philosophie in München und Bern sowie Schauspiel- und Opernregie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding. 2008 nahm er unter zwei Pseudonymen am internationalen Regie-Wettbewerb Ring Award Graz teil und gewann – unter beiden Identitäten – alle im Rahmen des Wettbewerbs vergebenen Sonderpreise, sowie den 1. Preis. Seitdem ist er unter eigenem Namen als Regisseur tätig. Er inszenierte unter anderem am Brüsseler Opernhaus La Monnaie, in Amsterdam, an der Komischen Oper und der Deutschen Oper Berlin, mit dem Opernstudio der Bayerischen Staatsoper, an der Estonischen Nationaloper, der Oper Graz, bei den Schwetzinger Festspielen und am Theater Basel sowie mehrfach am Deutschen Nationaltheater Weimar und am Luzerner Theater. Für die Wermland Opera in Karlstad, Schweden erarbeitete er eine Revolutions-Trilogie, bestehend aus Rossinis Barbiere di Siviglia, Mozarts Le Nozze di Figaro und Beethovens Fidelio. In Nürnberg und Nizza (Les Huguenots), Karlsruhe (Le prophète) und Frankfurt (L’Africaine/Vasco de Gama) realisierte er 2014–2018 einen Zyklus mit den drei historischen Grand opéras Giacomo Meyerbeers. Seine Wagner-Inszenierungen in Bremen, Weimar und am Staatstheater Karlsruhe (Die Meistersinger von Nürnberg, Götterdämmerung) waren mehrfach als „Aufführung des Jahres“ und für den deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Für seine Inszenierungen von Wagners Götterdämmerung und Meyerbeers L’Africaine wurde er von der Fachzeitschrift Die deutsche Bühne zudem als „Opernregisseur des Jahres 2018“ ausgezeichnet. 2019 inszenierte er Tannhäuser bei den Bayreuther Festspielen.

Kristel Pappel

Kristel Pappel studierte in Tallinn an der Estnischen Musik- und Theaterakademie Violine und Musikwissenschaft. Anschließend wurde sie mit einer Arbeit über die Oper in Tallinn im 19. Jahrhundert promoviert. Sie ist Professorin für Musikgeschichte an der Estnischen Musik- und Theaterakademie. Ihre vielseitige Lehrtätigkeit führte sie mit Gastvorlesungen und Seminaren u.a. an die Universitäten in Wien und Göttingen. Pappel erhielt mehrere Forschungsstipendien, u.a. von der Stadt Lübeck und von dem TEMPUS-Programm der EU (für Studienaufenthalt am Forschungsinstitut für Musiktheater, Thurnau). 1991 war sie in Bayreuth die erste Stipendiatin des Internationalen Wagner-Verbandes aus Estland. Ihre Publikationen befassen sich vornehmlich mit der Theorie und Geschichte des Musiktheaters sowie mit dem Musikleben im 19. Jahrhundert. Sie ist Mitherausgeberin ausgewählter Schriften von Joachim Herz (mit Michael Heinemann, 3 Bände, 2010–2011). Foto: Mariliis Elisabeth Holzmann

Francis Hüsers

Francis Hüsers war Chefdramaturg der Staatsoper Unter den Linden Berlin und Operndirektor der Hamburgischen Staatsoper, bevor er im Sommer 2017 die Intendanz des Theaters Hagen übernahm. Er arbeitete zudem freischaffend als Autor und Dozent sowie als Produktionsdramaturg an zahlreichen Opernhäusern in Europa insbesondere mit den Regisseur*innen Johannes Erath (u.a. Lohengrin), Jochen Biganzoli, Alexander Schulin (Die Meistersinger von Nürnberg), Dmitri Tcherniakov, Magdalena Fuchsberger und Vincent Boussard (u. a. Lohengrin) zusammen. Francis Hüsers studierte Germanistik, Soziologie und Anglistik an der Universität zu Köln und veröffentlichte neben zahlreichen Essays zum Musiktheater auch sozialwissenschaftliche Studien, z.B. zu Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus oder Bisexualität. Foto: Inka Vogel

Michael Schulz

Michael Schulz studierte Regie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Nach Stationen am Staatstheater Kassel, Aalto-Theater Essen und zuletzt als Operndirektor des Deutschen Nationaltheaters Weimar, wo er neben vielen anderen Produktionen einen viel beachteten Ring des Nibelungen inszenierte, ist er seit 2008 Generalintendant des Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Für seine Inszenierung Dialogues des Carmélites erhielt er 1998 den Preis der Götz-Friedrich-Stiftung. Als Gastregisseur arbeitete er u.a. an der Komischen Oper Berlin, am Aalto-Theater und an der Semperoper Dresden. Im Wagner-Jahr 2013 inszenierte Schulz bei den Osterfestspielen Salzburg Parsifal, der im gleichen Jahr als erste Parsifal-Produktion in China (Beijing) aufgeführt wurde. Bei den Wagner Wochen am Palast der Künste Budapest setzte er im gleichen Jahr Die Meistersinger von Nürnberg und im Jahr 2018 am Musiktheater im Revier Tristan und Isolde in Szene. Foto: Pedro Malinowski

Paul Esterhazy

Paul Esterhazy ist Regisseur und Dramaturg. Er studierte Rechts- und Theaterwis­senschaften in Wien; 1979 promovierte er zum Dr. jur. Von 1993 bis 1996 war er Chefdramaturg am Staatstheater Darmstadt und von 1996 bis 2000 in gleicher Position an der Oper Bonn. Dort initiierte er die internatio­nal renommierte Reihe bonn chance! Experimentelles Musiktheater. Im Jahre 2000 wurde er zum Generalintendanten des Theaters Aachen berufen (bis 2005). Paul Esterhazy hat sich als Übersetzer von Operntexten einen Namen gemacht. Seit 1996 arbeitet er regelmäßig als Opernregisseur, wobei er sich neben dem Standardrepertoire beson­ders um Werke des Neuen Musiktheaters bemüht. 2009 bis 2011 war er Gastprofessor für Musikdramatische Darstellung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2018 inszenierte er mit der Oper der verschwundene hochzeiter von Klaus Lang die erste Uraufführung im Rahmen der Bayreuther Festspiele seit 1882 (Parsifal). Foto: Akiko Esterhazy

Valentin Schwarz studierte Musiktheaterregie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Beim internationalen Regiewettbewerb Ring Award gewann er 2017 mit seinem Ausstatter Andrea Cozzi den Hauptpreis, Publikumspreis sowie Sonderpreise in Form von Inszenierungsangeboten für sein Konzept von Donizettis Don Pasquale. Am Staatstheater Darmstadt inszenierte er Verdis Un ballo in maschera und wird dort die Saison 2019/20 mit Puccinis Turandot eröffnen sowie an der Staatsoperette Dresden unter neuer Intendanz Offenbachs Die Banditen in Szene setzen. Im Zuge seiner künstlerischen Weiterbildung assistierte er u.a. Jossi Wieler, Armin Petras und Kirill Serebrennikov an den Opernhäusern in Weimar, Mannheim und Stuttgart. Im Studium debütierte er mit Debussys Bühnenmysterium Le Martyre de Saint Sébastien und der prämierten Diplominszenierung Giuditta von Lehár, worauf er sich mit Bartóks Herzog Blaubarts Burg und Bizets Carmen dem Weimarer Publikum vorstellte. Valentin Schwarz erhielt mehrere Stipendien und Auszeichnungen. 2020 wird er bei den Bayreuther Festspielen den Ring des Nibelungen inszenieren. Foto: privat

Termine

2. August – 4. August 2019
jeweils 10 bis 15 Uhr

Richard Wagner Museum Bayreuth Logo
Veranstaltungsort

Haus Wahnfried
Wahnfriedstr. 2
D-95444 Bayreuth
Tel.: +49(0)921-757 28-0
wagnermuseum.de

Konzerte

Veranstaltungsort
Liederabend

Markgräfliches Opernhaus
Opernstraße 14
D-95444 Bayreuth

Richard Wagner Museum Bayreuth Logo
Veranstaltungsort
Konzerte

Haus Wahnfried
Richard-Wagner-Straße 48
D-95444 Bayreuth
Tel.: +49(0)921-757 28-0
wagnermuseum.de

Podiumsdiskussion
Siegfried Wagner zum 150. Geburtstag

Anlässlich seines 150. Geburtstag würdigen die Bayreuther Festspiele Siegfried Wagner auf künstlerische Weise und mit einer Podiumsveranstaltung. Der Sohn Richard Wagners war Komponist, Dirigent, Regisseur und Leiter der Bayreuther Festspiele von 1908 bis 1930. Ein Künstler, der mit 14 vollendeten Opern nach eigenen Texten und einem unermüdlichen Schaffen so vielseitig war, wie kaum jemand seiner Zunft.

30.7.2019, 11:00 – 14:00 Uhr, Haus Wahnfried

11:00 Uhr: „„Ich glaube zu erkennen, wie weit ich gehen kann“. Siegfried Wagner – Ein Künstlerporträt mit Markus Kiesel und Alexander Meier-Dörzenbach

12:30 Uhr: Produktionsgespräch zur Uraufführung „SIEGFRIED“ mit den Autoren Feridun Zaimoglu und Günter Senkel sowie dem Regisseur Philipp Preuss und den Darstellern

Termin

Podiumsdiskussion
Siegfried Wagner zum 150. Geburtstag
30. Juli 2019
, 11:00 Uhr
In Kooperation mit dem Richard Wagner Museum

Der Eintritt zur Symposiumsdiskussion ist kostenfrei.
Um Anmeldung wird unter diskurs@bayreuther-festspiele.de gebeten.

Richard Wagner Museum Bayreuth Logo
Veranstaltungsort

Haus Wahnfried
Wahnfriedstr. 2
D-95444 Bayreuth
Tel.: +49(0)921-757 28-0
wagnermuseum.de