Aufführungsdatenbank

Hildegard Behrens

Als Kind spielte sie bereits Violine, begann aber zunächst das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität von Freiburg i. Br. und schloß dieses mit dem Referendarexamen ab. Dann Ausbildung der Stimme an der Musikhochschule von Freiburg i. Br. durch Ines Leuwen. Am dortigen Stadttheater erfolgte (nach einem ersten Auftreten im gleichen Jahr am Stadttheater von Osnabrück) 1971 auch ihr eigentliches Bühnendebüt als Gräfin in »Figaros Hochzeit«. Die Karriere der Künstlerin nahm eine sehr schnelle Entwicklung. 1973 wurde sie Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, zugleich seit 1974 auch Mitglied der Oper von Frankfurt a.M. In Düsseldorf hatte sie erste große Erfolge als Agathe im »Freischütz« und 1976 als Marie in »Wozzeck« von A. Berg. Glanzvolle Gastspiele an den Opernhäusern von Zürich (1975), München, an der Wiener Staatsoper (u.a. 1987 als Marie im »Wozzeck«) wie am Teatro San Carlos von Lissabon ließen in ihr eine der begabtesten Sängerinnen ihrer künstlerischen Generation für das dramatische und das Wagner-Fach erkennen. 1977-78 erregte ihre Gestaltung der Titelpartie in der Richard Strauss-Oper »Salome« bei den Salzburger Festspielen unter Herbert von Karajan großes Aufsehen. 1979 sang sie dort die Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1996 nochmals die Elektra. Sie erhielt schon früh einen Ruf an die New Yorker Metropolitan Oper New York, wo sie als Debütrolle 1975 die Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro« sang und 1983 als Elettra in »Idomeneo« von Mozart sowie 1985 als Marie im »Wozzeck« von A. Berg brillierte. Sie sang dort auch die Tosca, 1990 die Brünnhilde im Nibelungenring und die Salome, 1991 die Leonore im »Fidelio«, 1992 die Elektra. 1983-85 kam sie zu nicht weniger großen Erfolgen bei den Bayreuther Festspielen als Brünnhilde im Nibelungenring. Seit 1975 auch Gastspiele an der Covent Garden Oper London. 1987 war sie an der Pariser Grand Opéra als Elektra von R. Strauss (eine ihrer Glanzrollen) zu Gast; sie sang 1987 in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Opernhauses von Houston/Texas die Schlußszene aus »Salome« von R. Strauss. 1988 hörte man sie an der Münchner Staatsoper als Emilia Marty in »Die Sache Makropoulos« von L. Janácek, 1989 bei den Festspielen von Savonlinna in Finnland als Senta. 1992 gastierte sie in der Neuen Musikhalle (Megaron Mousikis Athenon) in Athen als Elektra von R. Strauss. An der Wiener Staatsoper sang sie 1992 die Brünnhilde in der »Walküre« mit Placido Domingo als Siegmund. An der Oper von Santiago de Chile übernahm sie 1996 die Brünnhilde in der chilenischen Erstaufführung (!) des »Siegfried«. Am 10.11.1996 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des wieder hergestellten Prinzregententheaters in München die Isolde.-Verheiratet mit dem Regisseur Seth Schneidtmann.

Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1986 Siegfried Brünnhilde
1986 Götterdämmerung Brünnhilde
1986 Die Walküre Brünnhilde
1985 Siegfried Brünnhilde
1985 Götterdämmerung Brünnhilde
1985 Die Walküre Brünnhilde
1984 Siegfried Brünnhilde
1984 Götterdämmerung Brünnhilde
1984 Die Walküre Brünnhilde
1983 Siegfried Brünnhilde
1983 Götterdämmerung Brünnhilde
1983 Die Walküre Brünnhilde

* 09.08.1937 in Varel (Oldenburg)

† 18.08.2009 in Tokio

Stimmlage: Sopran