Aufführungsdatenbank

Donald C. Runnicles

Donald C. Runnicles, Music Director der San Francisco Opera seit 1992, Principal Guest Conductor des Atlanta Symphony Orchestra und Principal Conductor des Orchestra of St. Luke's seit 2001, gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten sowohl des symphonischen als auch des Opernrepertoires. Eine Reihe großer internationaler Erfolge lässt ihm diese Anerkennung zuteil werden. Geboren am 16. November 1954 in Edinburgh begann Donald Runnicles seine Karriere 1980 in Deutschland, wo er schnell von der Position einer Korrepetitors in Mannheim zum Generalmusikdirektor in Freiburg (1989) aufstieg. Während dieser Zeit war er in der Sommersaison als Assistent bei den Bayreuther Festspielen und als Gastdirigent in ganz Europa tätig. 1991 gab er sein Debut bei den Festspielen in Glyndbourne, wo er die Jubiläumsproduktion von »Don Giovanni« anlässlich Mozarts 200. Todestags leitete. Seit 1992 ist er regelmäßig beim Edinburgh Festival zu Gast, wo er 1994 mit einer umjubelten Aufführung von Mahlers 8. Symphonie das Festival eröffnete. Das 50-Jahr-Jubiläum des Festivals eröffnete er mit zwei großen Chorwerken: Beethovens 9. Symphonie und Brittens »War Requiem«. Sein Debut in Nordamerika geriet zur Sensation, als er 1988 innerhalb von nur 5 Stunden eine »Lulu«-Produktion der Metropolitan Opera in New York übernahm. Zwei Jahre später leitete er zwei komplette »Ring«-Zyklen an der San Francisco Opera, was zu seiner Berufung zum Music Director des Opernhauses führte, eine Position, die er seit 1992 innehat. Er leitete an der SFO mehr als 30 Produktionen, die ein breit gestreutes und weit über sein Hauptrepertoire von Mozart, Strauss und Wagner hinausgehendes Opernrepertoire umfassen: von Glucks »Orpheus und Euridike« bis zur Nordamerika-Premiere von Tippets »King Priam«, die Welturaufführung von Conrad Susas »The Dangerous Liasons« und »Harvey Milk« von Michael Korie und Stewart Wallace. Als Principal Guest Conductor steht Donald Runnicles dem Atlanta Symphony Orchestra jede Saison fünf bis sechs Wochen zur Verfügung und ist im Sinne einer kreativen Partnerschaft in alle Aktivitäten des Orchesters wie CD-Aufnahmen, Chor- und Kammermusik sowie Weiterbildungsprogramme eingebunden. Weitere amerikanische Orchester, mit denen Donald Runnicles regelmäßig zusammenarbeitet, sind das Chicago Symphony sowohl in der Wintersaison als auch während des Sommers beim Ravinia Festival, das San Francisco Symphony und das New World Symphony. Darüber hinaus hat er Konzerte unter anderem mit den Symphonieorchestern von Cleveland, Pittsburgh und St. Louis dirigiert. Eine besondere musikalische Bindung entstand zu den Musikern des Orchestra of St. Luke's während des International Music Festival in Caramoor 1998, was dazu führte, dass ihn das Orchester 2001 zu seinem Principal Conductor ernannte. Zu den europäischen Orchestern, mit denen Donald Runnicles zusammenarbeitet, zählen das BBC Symphony Orchestra, das NDR Symphonieorchester, das Orchester des Bayerischen Rundfunks und andere führende deutsche Rundfunkorchester sowie das Israel Philharmonic, das Orchestre de Paris, die Staatskapelle Dresden, die Münchner Philharmoniker und die Wiener Symphoniker. In der Saison 2003/2004 dirigierte er erstmals und mit großem Erfolg Konzerte sowohl der Berliner Philharmoniker als auch der Wiener Philharmoniker. Donald Runnicles ist auch regelmäßiger Gast der international bedeutendsten Opernhäuser und Festivals. Sein Schaffen umfasst Dirigate bei den Bayreuther Festspielen, den Salzburger Festspielen, der Metropolitan Opera, der Opera National de Paris, der Mailänder Scala, der Staatsoper Berlin, der Kölner Oper, der Bayerischen Staatsoper München, der Hamburger Staatsoper, der Königlichen Oper Kopenhagen, der Züricher Oper und der Netherlands Opera. Eine besondere Beziehung verbindet ihn mit der Wiener Staatsoper, wo er seit 1992 regelmäßig einen »Ring«-Zyklus dirigiert. 2001 leitete er die Wiener Erstaufführung von Brittens »Billy Budd«. Andere Wiener Premieren waren Schostakowitschs »Lady Macbeth von Mzensk« und Prokofieffs »Der Feurige Engel« an der Wiener Volksoper. Im April 2004 leitete er an der Wiener Staatsoper eine neue Produktion von Wagners »Parsifal«. In der laufenden Saison dirigiert Donald Runnicles neben den von ihm geleiteten Produktionen der San Francisco Opera und den Konzerten mit dem Orchestra of St. Luke's und dem Atlanta Symphony Orchestra auch die Neuproduktion von Korngolds »Die Tote Stadt« an der Wiener Staatsoper, eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen. Im März 2005 kehrte er mit »Der Rosenkavalier« an die Metropolitan Opera zurück, im Februar gab er sein symphonisches Debut mit dem Philadelphia Orchestra. Auch als Pianist ist Donald Runnicles tätig, unter anderem tritt er regelmäßig mit Mitgliedern des Orchesters der San Francisco Opera bei Kammermusikkonzerten und auch als Liedbegleiter auf. Seine CD-Einspielungen umfassen Humperdincks »Hänsel und Gretel«, Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, Glucks »Orphée et Euridice« (1997 für den Grammy Award nominiert), Live-Aufnahmen von »Harvey Milk«, »Billy Budd« und »Die Tote Stadt«, eine Wagner-CD mit symphonischen Highlights aus dem »Ring des Nibelungen« und dem »Siegfried-Idyll« mit der Staatskapelle Dresden. Weiters unter seiner Leitung entstanden eine CD mit Jane Eaglen (Lieder von Wagner, Strauss und Webern), eine Arien-CD mit Ben Heppner und eine Aufnahme der »Carmina burana« von Orff mit dem Atlanta Symphony Orchestra and Chorus. Für seine Verdienste um die Musik wurde Donald Runnicles 1995 mit dem Ehrendoktorat für Musik der Universität von Edinburgh und im Juni 2004 von Queen Elizabeth II. mit dem Order of the British Empire (OBE) ausgezeichnet. Zum erstenmal als Dirigent in Bayreuth: 1992.

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1995 Tannhäuser Musikalische Leitung
1993 Tannhäuser Musikalische Leitung
1992 Tannhäuser Musikalische Leitung