Aufführungsdatenbank

Siegfried Vogel

Seine Stimme wurde im Alter von 18 Jahren entdeckt. 1955-56 erhielt er ersten Gesangunterricht in Dresden durch Arletta Hypius. Er bewarb sich dann um eine Ausbildung zum Chorsänger an der Hochschule für Musik in Dresden, wurde aber in die Solistenklasse aufgenommen. Zu seinen Lehrern gehörten hier H. Winkler und J. Kemter. Er vollendete seine Ausbildung im Opernstudio der Staatsoper von Dresden und begann dort seine Bühnenkarriere 1959 (Debüt als Zizell in »Si j'étais roi« von Adam). Hier hatte er vor allem als Mozart-Interpret große Erfolge. 1965 wurde er an die Berliner Staatsoper verpflichtet, an der er Partien wie den Figaro in »Figaros Hochzeit«, den Leporello im »Don Giovanni«, den Alfonso in »Così fan tutte«, den Rocco im »Fidelio«, den Kaspar im »Freischütz«, den Hunding in der »Walküre«, den Basilio im »Barbier von Sevilla« und den Escamillo in »Carmen« sang. Er wirkte dort auch in den Uraufführungen der Opern »Lanzelot« von Paul Dessau (19.12.1969), »Joe Hill« von Alan Bush (29.9.1970) und »Reiter in der Nacht« von Ernst Hermann Meyer (17.3.1973) mit. Auch im komischen Fach bedeutend (Kezal, Ochs, Osmin). Bei den Festspielen von Salzburg trat er 1979 als Ochs im »Rosenkavalier« auf, 1979-82 in »Ariadne auf Naxos« und sang 1980 in einer konzertanten Aufführung der Oper »Karl V.« von E. Krenek die Partie des Luther. Mit dem Ensemble der Berliner Staatsoper unternahm er mehrere Auslandsgastspiele, u.a. eine Japan-Tournee. An der Komischen Oper Berlin hörte man ihn 1983 als Boris Godunow, 1991 als Morosus in der »Schweigsamen Frau« von R. Strauss. Er gastierte am Bolschoj Theater Moskau, an der Grand Opéra Paris, in Lausanne (1983 als Hans Sachs und als Ochs im »Rosenkavalier«), an der Opéra du Rhin Straßburg, in Brüssel und Wien. Erfolgreiche Gastspiele auch an der Mailänder Scala, in Venedig, Stockholm, Helsinki, Amsterdam, Budapest und Kairo, an den Opern von Nizza (1986) und Nancy (1989) wie am Teatro Massimo Palermo (1988 als Morosus in der »Schweigsamen Frau«). Bei den Festspielen von Bayreuth sang er 1982 den König Heinrich im »Lohengrin«, 1985-87 und 1989 den Biterolf im »Tannhäuser«, 1989 den Titurel im »Parsifal« und den Fasolt im »Rheingold«. 1986 erfolgte sein Debüt an der Metropolitan Oper New York als Hunding in der »Walküre«. Am 15.11.1986 wirkte er in der Eröffnungsvorstellung des renovierten Hauses der Berliner Staatsoper in der Partie des Königs in »Euryanthe« von Weber mit. 1995 gastierte er in Amsterdam als Pogner in den »Meistersingern«. Zugleich galt er als hervorragender Konzert- und Oratorienbassist, vor allem als Interpret der Werke von J.S. Bach und G.F. Händel. - Auch seine Tochter Cornelia Vogel schlug die Sängerlaufbahn ein.

Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1989 Parsifal Titurel
1989 Das Rheingold Fasolt
1989 Tannhäuser Biterolf
1987 Tannhäuser Biterolf
1986 Tannhäuser Biterolf
1985 Tannhäuser Biterolf
1982 Lohengrin Heinrich der Vogler