Aufführungsdatenbank

Hans Franzen

Nachdem er anfänglich als Textilkaufmann gearbeitet hatte, kam es zur Ausbildung seiner Stimme zuerst bei R. Capellmann in Bielefeld, dann 1958-61 an der Musikhochschule von Köln, wo er Schüler vcon Heinz Marten war. Er schloß seine Ausbildung im Kölner Opernstudio ab und war dann 1962-71 Mitglied des Opernhauses von Köln, wo er als Figaro in »Figaros Hochzeit« debütierte. 1971-73 trat er am Theater von Kiel, dann 1973-75 am Nationaltheater von Mannheim auf; 1975 wurde er an das Opernhaus von Zürich verpflichtet, dessen Mitglied er bis zu seinem Tod geblieben ist. Er ist auch an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Hamburger Staatsoper, an den Opernhäusern von Essen, Frankfurt a.M., Dortmund, Wuppertal, an der Stuttgarter Staatsoper, an den Landestheatern Wiesbaden und Saarbrücken, in Karlsruhe wie bei den Festspielen von Bayreuth (1968-70 als Hans Foltz in den »Meistersingern«) aufgetreten. 1982 Gastspiel an der Komischen Oper Berlin, der er durch einen Gastvertrag verbunden war, als Osmin in der »Entführung aus dem Serail«. Auch zu Gast am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, an der Grand Opéra Paris, an den Opern vom Bordeaux und Lüttich, an der Niederländischen Oper Amsterdam und beim Holland Festival, am Teatro Verdi Triest, in Barcelona und an der Staatsoper Wien (1970 als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«). 1989 gastierte er an der Staatsoper von München in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1986 in der Uraufführung der Oper »Die schwarze Maske« von K. Penderecki, in konzertanten Aufführungen der Opern »Der Prozess« von G. von Einem (1988) und »Orpheus und Eurydike« von E. Krenek (zum 90. Geburtstag des Komponisten, 1990), dazu kleinere Partien in der »Zauberflöte« (1991) und in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss (1992). 1992 Gastspiel am Staatstheater Karlsruhe als Ochs im »Rosenkavalier«. Er sang ein umfangreiches Bühnenrepertoire, das in Partien wie dem Leporello im »Don Giovanni«, dem Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, dem Sarastro in der »Zauberflöte«, dem Rocco im »Fidelio«, dem König Philipp in Verdis »Don Carlos«, dem Pater Guardian in »La forza del destino«, dem Zaccaria im Nabucco, dem Fiesco in »Simon Boccanegra«, dem Basilio im »Barbier von Sevilla«, dem König Arkel in »Pelléas et Mélisande« und in den Baß-Heroen des Wagner-Repertoires vom Daland im »Fliegenden Holländer« bis zum Gurnemanz im »Parsifal« seine Höhepunkte hatte. Dazu war er ein geschätzter Konzert- und Oratorienbassist.

Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1970 Die Meistersinger von Nürnberg Hans Foltz, Kupferschmied
1969 Die Meistersinger von Nürnberg Hans Foltz, Kupferschmied
1968 Die Meistersinger von Nürnberg Hans Foltz, Kupferschmied

* 05.02.1935 in Verl bei Bielefeld

† 17.09.1993 in Zürich

Stimmlage: Baß