Aufführungsdatenbank

Sohn Siegfried und Winifred Wagners. Das Studium der Malerei 1938-43 in München und der Musik seit 1940 bei Kurt Overhoff kam Wieland Wagners Aufgabe als Festspielleiter und Regisseur in Bayreuth sehr zugute. Seine ersten Bühnenbilder lieferte er jedoch 1935 für die Theater in Lübeck, Köln und Altenburg. Erste Ausstattungen für Parsifal 1937 und für die Meistersinger 1943 legte Wieland als Kostproben seiner zukünfitgen Tätigkeit in Bayreuth vor. Die Stunde, in die Fußstapfen seines Großvaters zu treten, kam jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als Winifred Wagner die Festspielleitung an ihre Söhne Wieland und Wolfgang Wagner abgab und Wieland die Zeichen einer Neuorientierung mit der "Entrümpelung" der Inszenierung und des Bühnenbilds setzte. Für die ersten Nachkriegsfestspiele 1951 inszenierte er Parsifal in einer stilisierenden Weise, die bis 1973 im Festspielplan blieb und Festspielgeschichte schrieb. Dieser Produktion sowie seinen Inszenierungen von Der Ring des Nibelungen (1951-58 und 1965-69), Tristan und Isolde (1952/53 und 1961/62 sowie 1964-66), Die Meistersinger von Nürnberg (1956-61 und 1963/64), Lohengrin (1958-60 und 1962) und Der fliegende Holländer (1959-61 und 1965) wurde bald das Etikett "Neubayreuth" angeheftet. Wieland Wagners Regiearbeit gliedert sich in eine geometrische Phase, eine Periode der Signale und eine der Symbole, wobei das Bühnenbild stets Sinnbild und nicht mögliche Realität sein sollte. Der Wagner-Enkel führte außerdem auch in Stuttgart, München, Hamburg, Berlin, Frankfurt a. M. und Köln Regie.

Nach:
Bauer, Hans-Joachim. Richard-Wagner-Lexikon. Bergisch Gladbach: Gustav Lübbe Verlag, 1988