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Gedenken an Wieland Wagner

Heute vor 50 Jahren starb – viel zu früh – Wieland Wagner, der zusammen mit seinem Bruder Wolfgang die Bayreuther Festspiele nach dem II. Weltkrieg wieder etablierte und jenes vielzitierte, zunächst geschmähte und nachmals grenzenlos gefeierte, auch oft nachgeahmte „Neu-Bayreuth“ begründete und zu internationaler Anerkennung führte.

Bereits 1951 formulierte Wieland Wagner bekenntnishaft: „Treue und Wandel, das Bewahrende und das Fortschreitende, sind die Pole alles Lebendigen. In weisem Verstande Tugenden, müssen sie, über sich selbst hinausgesteigert, zwangsläufig zur Erstarrung oder zur Auflösung führen. […] Der Übergang von Treue zum Wechsel ist unvermeidlich. Es gibt nichts ‚Ewiges‘. […] Wagners Vermächtnis darf nicht in missverstandener Werktreue mumifiziert und als museale Sehenswürdigkeit für alle Zukunft aufbewahrt werden.“

In diesem Sinne gedenken die Mitwirkenden der Bayreuther Festspiele seiner großen Künstlerpersönlichkeit.

Die Trauerfeier für Wieland Wagner fand am 21. Oktober 1966 am Ort seines leidenschaftlichen Wirkens statt, auf der Bühne des Festspielhauses. Mitglieder des Festspielorchesters unter der Leitung von Pierre Boulez und des Festspielchores unter Wilhelm Pitz umrahmten die Feier musikalisch; Traueransprachen hielten u.a. Ernst Bloch, Carl Orff und Wolfgang Windgassen. Unser Foto zeigt den aufgebahrten Sarg, davor die Totenmaske des Verstorbenen und einen Teil der zahllosen Trauerkränze.