Seit 150 Jahren wird der Ring in Bayreuth immer wieder neu gedacht, gesehen, gehört. Doch was passiert, wenn die Bühne selbst zu denken beginnt?
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Besetzung 2026
Musikalische Leitung: Christian Thielemann
Kuratierung: Marcus Lobbes
Wotan: Michael Volle
Donner: Alexander Grassauer
Loge: Klaus Florian Vogt
Fricka: Anna Kissjudit
Freia: Evelin Novak
Erda: Christa Mayer
Mime: Gerhard Siegel
Fasolt: Mika Kares
Fafner: Peter Rose
Siegmund: Klaus Florian Vogt
Hunding: Mika Kares
Wotan: Michael Volle
Sieglinde: Elza van den Heever
Brünnhilde: Camilla Nylund
Fricka: Anna Kissjudit
Siegfried: Klaus Florian Vogt
Mime: Gerhard Siegel
Der Wanderer: Michael Volle
Fafner: Peter Rose
Erda: Christa Mayer
Brünnhilde: Camilla Nylund
Siegfried: Klaus Florian Vogt
Gunther: Michael Kupfer-Radecky
Hagen: Mika Kares
Brünnhilde: Camilla Nylund
Waltraute: Christa Mayer
Termine
Rheingold
Walküre
Siegfried
Götterdämmerung
Beginn 16 Uhr, Das Rheingold 18 Uhr
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Der Ring in Bewegung – Ein Experiment. Eine Einladung.
Im Sommer 2026 öffnet sich in Bayreuth ein neues Kapitel des Rings des Nibelungen. Eine monumentale Tetralogie, eine Welt aus Macht, Liebe, Verrat und Untergang – und zugleich ein Ort der ständigen Verwandlung. Seit 150 Jahren wird der Ring in Bayreuth immer wieder neu gedacht, gesehen, gehört. Doch was passiert, wenn die Bühne selbst zu denken beginnt?
Inszenierung
Zum 150-jährigen Jubiläum der Bayreuther Festspiele erwartet das Publikum ein Experiment von visionärer Kraft: eine «Inszenierung», die nicht nur Richard Wagners Musikdrama aufführt, sondern seine Rezeptionsgeschichte in den Mittelpunkt stellt – durch eine visuelle Ebene, die sich stetig verändert, die erweitert, neu zusammensetzt und sich widerspricht. Zum ersten Mal in der Geschichte der Festspiele wird dabei Künstliche Intelligenz auf der Bühne mitspielen – nicht als Figur, sondern als bildgebende Kraft.
Zwischen Präsenz und Projektion
Die Sängerinnen und Sänger stehen im Zentrum der Aufführung, in ruhiger, fast skulpturaler Präsenz. Ihre Körper werden zum Fixpunkt in einem visuell brodelnden Kosmos aus Licht, Textur, Geschichte und Assoziation, inmitten von Projektionen, die aufbrechen, sich permanent verschieben, miteinander verschmelzen. Was bleibt real, was ist Trugbild? Wo beginnt Erinnerung, wo endet Interpretation? Die Projektionen sind mehr als Bühnenbild – sie sind Reflexionsfläche eines 150-jährigen Diskurses. Die KI, die sie generiert, hat aus unzähligen Bildern, Stimmen, Dokumenten und Inszenierungen gelernt. Sie zeigt nicht den einen Ring, sondern viele: den nationalen Mythos, den gesellschaftspolitischen Umbruch, die künstlerische Sprengkraft, die romantische Utopie, den dekonstruierten Schatten. Jede Vorstellung wird einzigartig sein – weil auch die Bilder und Assoziationen nicht stillstehen.
Der Ring als Resonanzraum
Das Projekt versteht den Ring als offenen Resonanzraum, als ein Werk, das immer von Neuem erzählt werden will – nicht trotz, sondern wegen seiner Geschichte. Die KI wird zum Spiegel der kollektiven Erinnerung, aber auch zur Projektionsfläche unserer heutigen Fragen: Wer erzählt Geschichte? Wer erzeugt Bilder? Und wem gehören sie? So verschränkt sich das Ewig-Gültige Richard Wagners mit der Flüchtigkeit digitaler Transformation. Klang trifft auf Code, Mythos trifft auf Maschine, Festspiele treffen auf Zukunft. Die Bühne wird zum Labor der Wahrnehmung, zu einem Ort, an dem Musiktheater nicht nur aufgeführt, sondern erforscht wird. Dieser Ring fordert heraus, lädt ein zur Kontemplation, zur Überforderung, zur Neugier. Es ist ein Ring der Fragen, nicht der Antworten. Und es ist ein Ring, der Bayreuth – diesen Ort voller Geschichte und Projektion – in ein neues Licht tauchen soll.
Erleben Sie ein Musiktheater, das Vergangenheit und Zukunft zugleich ist, einen Ring des Nibelungen, der sich selbst befragt. Und vielleicht auch uns.