Aufführungsdatenbank

IX. Symphonie

Besetzung 1963

Musikalische Leitung

Karl Böhm

Sopran

Gundula Janowitz

Alt

Grace Bumbry

Tenor

Jess Thomas

Bass

George London

Termine

  • Dienstag, 23. Juli 1963

„Sie ist das menschliche Evangelium der Kunst der Zukunft.“

(Richard Wagner, Das Kunstwerk der Zukunft)

Faszination und Identifikation – die IX. Symphonie Ludwig van Beethovens spielte im Leben Richard Wagners eine so besondere Rolle wie kein anderes musikalisches Werk. Im Alter von 17 Jahren fertigte er einen Klavierauszug der Symphonie an, eine Aufführung 1839 im Pariser Konservatorium beeindruckte ihn tief. 1846 dirigierte er mit nachhaltigem Erfolg die Neunte erstmals in Dresden; zum besseren Verständnis hatte er für das Publikum vorab eine Einführung veröffentlicht. Diese Aufführung wurde nachmals oft jährlich wiederholt. – Zur Feier der Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses am 22. Mai 1872 erklang die Neunte unter Wagners Leitung im Markgräflichen Opernhaus. Im Laufe der Zeit gab es fortan aus verschiedenen Anlässen Aufführungen der IX. Symphonie im Festspielhaus: Zum 50. Todestag Richard Wagners unter dem Dirigat von Richard Strauss, 1951 als Auftakt zum Wiederbeginn der Festspiele unter Wilhelm Furtwängler, der eine weitere Aufführung 1954 leitete, 1953 dirigierte sie Paul Hindemith, womit eine Verbindung zu den Vertretern der Neuen Musik signalisiert werden sollte, 1963 führte Karl Böhm die Neunte zum 150. Geburtstag Wagners auf und 2001 stand Christian Thielemann zum 125. Geburtstag der Festspiele sowie 50. Jahrestag der Begründung des Neuen Bayreuth am Pult.

Freude, schöner Götterfunken,

Tochter aus Elysium.

Wir betreten feuertrunken,

Himmlische, dein Heiligtum.

deine Zauber binden wieder,

was die Mode streng geteilt,

alle Menschen werden Brüder,

wo dein sanfter Flügel weilt.

Wem der große Wurf gelungen,

eines Freundes Freund zu sein,

wer ein holdes Weib errungen,

mische seinen Jubel ein!

Ja - wer auch nur eine Seele

sein nennt auf dem Erdenrund!

Und wer's nie gekonnt, der stehle

weinend sich aus diesem Bund!

Freude heißt die starke Feder

in der ewigen Natur!

Freude, Freude treibt die Räder

in der großen Weltenuhr!

Blumen lockt sie aus den Keimen,

Sonnen aus dem Firmament,

Sphären rollt sie in den Räumen,

die des Sehers Rohr nicht kennt!

Freude, schöner Götterfunken,

Tochter aus Elysium.

Wir betreten feuertrunken,

Himmlische, dein Heiligtum.

Deine Zauber binden wieder,

was die Mode streng geteilt,

alle Menschen werden Brüder,

wo dein sanfter Flügel weilt.