Aufführungsdatenbank

Barbara Bornemann

Sie spielte bereits als Kind mehrere Instrumente (Blockflöte, Gitarre, Akkordeon, später Klavier) und hatte ihren ersten Musikunterricht durch den Kantor Heinrich Baum in ihrem Heimatort. Sie erhielt ihre Sängerausbildung an der Franz Liszt- Musikhochschule Weimar (1971-74) und an der Hanns Eisler-Musikhochschule Berlin (1974-78), vor allem durch Hanne-Lore Kuhse. 1978 schloß sie ihre Ausbildung mit ihrem Staatsdiplom ab und debütierte im Oktober 1978 am Volkstheater von Halberstadt als Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Sie blieb an diesem Theater bis 1981 und sang dann 1981-86 am Staatstheater Schwerin. Seit 1984 gastierte sie regelmäßig an der Staatsoper Berlin (u.a. 1984 in der Uraufführung von R. Kunads »Amphitryon«) und wurde 1986 Mitglied dieses Hauses. Durch Gastverträge war sie der Staatsoper Dresden und dem Opernhaus Leipzig verbunden. Weitere Gastspiele und Konzertauftritte in Westdeutschland, in der CSSR, in Polen und in Japan kennzeichneten die Karriere der Künstlerin. In ihrem Bühnenrepertoire standen an erster Stelle Partien wie die Marcellina in »Figaros Hochzeit«, die Ulrica im »Maskenball« von Verdi, die Mrs. Quickly im »Falstaff« vom gleichen Komponisten, die Frau Reich in Nicolais »Lustigen Weibern von Windsor«, die Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky, die Jezibaba in »Rusalka« von Dvorák, die Fricka wie die Erda im Nibelungenring und das Fischweib in »Die Verurteilung des Lukullus« von Dessau. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie 1990 die Mary im »Fliegenden Holländer«, 1990-91 die Magdalene in den »Meistersingern«. 1991 gastierte sie an der Oper von Rom als Gaea in »Daphne« von R. Strauss, an der Berliner Staatsoper als Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, 1992 an der Staatsoper von Hamburg als Erda im »Rheingold«. 1994 sang sie in Berlin die Fidalma in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, 1995 bei den Festspielen von Salzburg in »Lulu« von A. Berg. Aus ihrem Konzertrepertoire seien Soli in der Matthäus- wie der Johannespassion von J.S. Bach, in dessen Weihnachtsoratorium und in seinen Kantaten, im Mozart- wie im Verdi-Requiem, im »Elias« und im »Paulus« von Mendelssohn, die Kindertotenlieder und Solopartien in Sinfonien von Gustav Mahler und die Wesendonck-Lieder von Wagner genannt. Auch als Liedersängerin brachte sie ein weit gespanntes Repertoire zum Vortrag.

Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1990 Der fliegende Holländer Mary

* 08.03.1955 in Dingelstädt (Eichsfeld)

† 12.05.2018 in Berlin

Stimmlage: Mezzosopran